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4.5" reise dob

4.5" f/4.0 für unter 1800 g

oder:  Ich war einmal ein Bresser Pluto ...

 

 

Ich habe den Dobson 2004 für einen Rucksack-Urlaub mit unseren Kindern in Thailand gebaut. Der Aufbau durfte ruhig etwas komplizierter sein, aber alles musste so klein und leicht wie möglich werden. Die "Kosten" für so ein Rucksack-Reise-Teleskop sind das Gewicht und das Volumen, das getragen werden muss (je nach dem ein paar Wochen lang!). Mit diesem Teleskop betragen die "Kosten" lediglich 1800g und kompakte 2.7 Liter.

Die Optik des Teleskops gehörte in einem früheren Leben mal in einen dieser unsäglichen Plutos von Bresser. Der 4.5" Hauptspiegel meines Pluto (der zugegebenermaßen wirklich sehr günstig war) war leider ziemlich unterkorrigiert . Im Foucault-Test zeigte er nur 40% der Schnittweitendifferenz einer exakten Parabel. Dies hatte zur Folge, dass keine exakte Fokuslage existierte. Abblenden auf 10 cm (f/4.5, 450 mm Brennweite) mit einer Papp-Blende verbesserte die Abbildungsleistung schon erheblich, Sterne wurden bei nicht zu starker Vergrößerung wieder fokussierbar. Inzwischen habe ich das Spiegelchen parabolisiert, was bei dem weichen Glas und dem Öffnungsverhältnis gar nicht so einfach war.

Die Holzteile des Dobsons sind aus 6 und 4mm Sperrholz, die Spiegelzelle besteht aus einer kleinen dreieckigen 2 mm Aluplatte.

Das tolle Hintergrundbild stammt übrigens aus dem Frühwerk eines lokalen Talents hier in Freiburg (bevor er sich dem Realismus, der chemischen Astro-Photographie zuwandte). Es stellt den Orion-Nebel dar. Der Kernbereich ist leider etwas ausgebrannt . Dafür sind die Sterne bis in die Ecken hinein pinselspitzenscharf. 

 

 

Die Stangen lassen sich auf 29 cm zusammenschieben. Nein, der obere Teil ist nicht aus Carbon, auch wenn es so aussieht. Die Spiegeljustage funktioniert über Zug- und Druckschrauben. Sie ist natürlich ziemlich fummelig, aber dafür ist das ganze extrem flachbauend, und darauf kam es ja an. 

Die Lackierung habe ich in der Ferrari-Werkstatt meines Vertrauens vornehmen lassen. Da wollte ich keinen Pfusch.

Auch bei der Lagerung ging ich keine Kompromisse ein: Oben Kantenumleimer auf Teflon, unten sogar das gute Ebonystar.

Der Sucher ist ein Peilgerät aus der Weltraum-Forschung, bei dem es erstmalig gelungen ist, alle Transmissionsverluste komplett zu eliminieren.

Die Okular- und Fangspiegelhalteplatte besteht aus 2 mm Alu mit einer passenden Aluhülse als Schiebefokussierer. Der Fremdlichtschutz besteht wiederum nicht aus Carbon, sondern aus High-Tech-Pappe aus dem Schreibwarengeschäft mit einer revolutionären Click-and-Go Befestigung.

 

 

 

 

 

Das Gesamtgewicht des Dobsons beträgt inklusive drei Okularen (20, 10 und 6 mm, das 6 mm ohne Hülse), einer Rotlichtlampe, Ersatzschrauben, einer High-Tech-Justierhilfe aus einer abgeschnittenen Filmdose und einem UHC Filter nicht einmal 1800 g. Alles bis auf die Höhenräder und die zusammenschiebbaren Stangen passt in die Spiegelbox hinein. Zusammengepackt ist das ganze Paket 14.5 cm x 16.5 cm groß und 10.5 cm hoch. Wenn man große Hosen hat, passt so was sogar noch in die Hosentasche!

 

Alles in allem ist das ganze natürlich ein ziemliches Spielzeug und ich habe es eigentlich vor allem deswegen gebaut, weil mein letzter Teleskopbau schon fast ein Jahr zurücklag

 

Der kleine Dobson auf Reisen, hier in Thailand. Wie man unschwer erkennen kann, habe ich den Peilsucher verkehrt herum anmontiert. Fiel beim Beobachten allerdings sofort auf

 

 

Damit das  Spiegelchen auch sonst noch ab und zu Sternenlicht zu sehen bekommt (das ist sonst seelische Grausamkeit für einen Spiegel ! ), baute ich aus einem Ofenrohr (neu, ungebraucht) und einem low-profile Fokussierer aus einem Fotoobjektiv einen kleinen Newton für's Fotostativ für zu Hause.

Durch den niedrigbauenden Fokussierer wird der Spiegel von dem relativ kleinen (27 mm) Fangspiegel voll erfasst. Als Sucher dient ein Baader Skysurfer.

Die meisten Leute, die sich irgendwann mal einen Pluto zugelegt haben, schimpfen über den zu kleinen Fangspiegel. Kaum einer macht sich wirklich Gedanken darüber, dass das Problem eigentlich durch den viel zu hoch bauenden Okularauszug verursacht wird. Um mit der Original-Fokuslage eine 100%ige Ausleuchtung zu bekommen (was bei der Qualität des Spiegels im Originalzustand nicht unbedingt erstrebenswert ist), bräuchte man einen Fangspiegeldurchmesser von über 55 mm, das wären dann 50% Obstruktion ...  na, lassen wir das lieber.

 

 

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