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14" f/5 ultraleicht 

travel dobson

 

 

Nach dem Bau meines 22" Lowriders wollte ich meinen 2003 gebauten 14-Zöller in einen kompakten Ultraleicht-Dobson umbauen. Ulli Vedder hat mit seinem 12" Reisedobson ja gezeigt, wo der Hammer hängt . Viele seiner Ideen habe ich deshalb auch 1:1 bei meinem Teleskop übernommen. Um die Anzahl der Stangen zu reduzieren, habe ich das Teleskop jedoch als String-Dobson konzipiert mit drei etwas dickeren Stangen, die über jeweils zwei dünne Drahtseile (Fahrradschaltzüge) gespannt werden. Die Vorteile gegenüber einem konventionellen Truss sind ein kompakteres Packmass, da nur drei Stangen verwendet werden. Diese können, da sie nicht auf Zug belastet werden, auch einfach teilbar gestaltet werden. Nachteile sind eine höhere Anfälligkeit für Schwinungen.

 

Fazit String-Dobson:  Würde ich wieder ein String-Dobson bauen? Unter Umständen, wenn es auf absolut kleines Packmaß ankommt. Für ein alltagstaugliches Teleskop wohl eher nicht. Da die Stangen und die an ihnen angreifenden Zugseile nicht jeweils in einer Ebene liegen, biegen sich die Stangen unter der Spannung der Strings leicht durch. Das Teleskop ist dadurch nicht so steif wie ein Teleskop mit einem konventionellen 8-Stangen-Fachwerk und hat eine um einiges höhere Schwingungsanfälligkeit. Das ist für einen Reisedobson ein tolerierbarer Kompromiss, für ein alltagstaugliches Teleskop jedoch nicht.  

 

 

Mehr allgemeine Tipps und Hinweise zum Bau von großen Dobsons gibt es auf dieser Seite.

 

Die String-Konstruktion 

 

Die Stangen sind 20 x 1.2mm Alurohre, die in Passungen in der Spiegelbox gesteckt werden (ohne Klemmung). Da die Stangen nicht nur auf Druck sondern auch etwas auf Biegung belastet werden, müssen sie ausreichend dimensioniert werden. Die Stangen sind teilbar und haben dann ein Transportmaß von 85 cm, die unteren Anschläge sind einstellbar.

 

Für die Strings  wurden Fahrrad-Schaltzüge (1.2 mm) verwendet. Die Stangen haben oben Endplatten mit kleinen Aussparungen, in die die Schaltnippel einfach eingehängt werden. Dadurch wird der Aufbau sehr schnell und problemlos. 

 

An der Spiegelbox werden die Züge zwischen zwei  stabilen Stahl-Unterlegscheiben (verbiegen sich sonst u.U.) und einem kleinen Aluplättchen (relativ weich) geklemmt. Diese Klemmung ist sehr stabil, bisher habe ich die Züge noch nie nachspannen müssen.

 

Der Aufbau des Teleskops geschieht in drei Schritten:

  • die Stangen werden in die Passungen in der Spiegelbox gesteckt

  • die Strings werden in die Endplatten eingehängt

  • der obere Tubusring wird an den Endplatten befestigt und spannt dadurch die gesamte Konstruktion

 

Beim Blick durch den Okularauszug sieht man, dass zwei Strings ( die beiden an der Vorderseite) den Strahlengang kreuzen (rechts unten im Bild). Das lässt sich nur vermeiden, wenn man die Befestigung der Strings an der Spiegelbox näher zu den Stangen hin rückt und dadurch auf Stabilität verzichtet.

Ziemlich ähnliche Probleme bekommt man übrigens auch leicht bei 6-Stangen-Konstruktionen (die in der Regel dann jedoch mindestens 10x dicker sind als die Strings).

Die Rockerbox

... aus Multiplex 15 mm (Boden) und 12mm Sandwich (Seiten).  Das Bodendreieck aus 10x10 mm Aluprofil mit abschraubbaren Füßen.

 

Die Spiegelbox

... aus Multiplex 9 mm mit einer 18-Punkt-Spiegelzelle aus Alu als Dreieckskonstruktion (ähnlich wie bei meinem 22" Lowrider). Der Spiegel wird zusammen mit der Zelle justiert, die Justierschrauben sind von oben zugänglich. Sie sind drehbar an den Ecken des Zellendreiecks befestigt und laufen in Einschraubgewinden in Holzblöcken in der Spiegelbox (ähnlich wie bei Ulli Vedder). Das Justieren von oben ist wirklich sehr bequem .

Laterallagerung erfolgt über seitliche  Wippen wie in der Version von 2003, das ist bei den 33 mm Spiegeldicke ausreichend.

 

Die Spiegelbox ist unten geschlossen um zu stabilisieren und um auf einen zusätzlichen Transportschutz von unten verzichten zu können.

 

Um den Dobson auch flugzeugtauglich zu machen, kann der Spiegel in der Spiegelzelle fixiert werden (siehe auch Ulli's Spiegelarretierung). Hierzu kann die Spiegelabdeckung von oben mit der Zelle verschraubt werden. Die Spiegelclips  werden hierfür abgeschraubt. Stattdessen drücken kleine Holzkeile am Rand der Spiegelabdeckung von oben auf die Spiegelfase.

 

Die Höhenräder 

... sind aus 20x10x1.5 mm Aluprofil gebogen und mit Querstreben verschraubt. 

 

 

Der obere Ring 

... ist ebenfalls  aus 20x10x1.5 mm Aluprofil gebogen und  verschraubt. Der OAZ ist abnehmbar, ebenfalls die Sucher und der Fangspiegel. 

 

Am OAZ sind eine OAZ-Blende und ein Filterschieber montiert.

 

 

Die Stringkonstruktion ist ziemlich stabil. Der Dobson kann an einer der Stangen in die Hand genommen, hochgehoben und getragen  werden.

Das Ganze ist justierkonstant beim Schwenken und muss auch nach dem Aufbauen nur jeweils gering nachjustiert werden.

 

 

Der Dobson verpackt. Am Anfang hatte ich befürchtet, dass die Strings ein fürchterliches Durcheinander verursachen werden, was aber nicht der Fall ist. Sie lassen sich schön aufwickeln und entwirren sich beim abwickeln wieder quasi von selbst. Alles lässt sich also sehr geordnet handhaben. 

Die Spiegelabdeckung ist hier sozusagen im "Gebrauchsmodus" gezeigt. Um als Spiegelfixierung zu dienen, wird sie umgedreht und verschraubt.

Zum Transport können oberer Ring, Sucher und Bodendreieck in die Spiegelbox verstaut werden. Die Rockerbox dient dann als Deckel. Stangen (teilbar, Transportmaß 85 cm), OAZ, Fangspiegel und Höhenräder sind separat.

Das Gesamtgewicht des Teleskops ist 16 kg (davon entfallen 7.3 kg auf den Hauptspiegel), die Maße der zusammengepackten Box sind 45 x 45 x 16 cm. 

 

 

Weitere String-Dobsons 

Dan Gray 28"

Craig Combes 16" f/4.8

Stathis Kafalis Reise-Archimedes 10" f/5.4

Christian Liesenfeld 10" f/4.5

David Nemo 20"

Ken Lulay 12.5"

Dan Bakken 41" f/3.9

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