Teleskop-Selbstbau Reiner Vogelhome

 

Der Orion-Eridanus-Superbubble

Beobachtung der westlichen Ergänzung zu Barnard's Loop

 

27. Dezember 2011

Der Eridanus-Superbubble ist eine riesige HII-Blase westlich vom Orion und vermutlich ein alter Supernovaüberrest. Er läuft auch unter Sharpless 245. Vermutlich gehört er mit dem sehr viel helleren Barnard's Loop (Sharpless 276) im Orion zusammen und bildet mit ihm zusammen den Orion-Eridanus-Superbubble.

Wie das Ganze zusammenhängt, ist auf dieser Aufnahme schön gezeigt, auf der links Barnard's Loop und rechts der Eridanus Loop zu sehen sind. Ebenso ist hier eine eine tolle Aufnahme von Axel Mellinger. Man sieht auch gleich, dass der Eridanus Loop um einiges schwächer ist als Barnard's Loop. Damit war für mich eigentlich immer klar, dass das Teil nur photographisch zugänglich ist. Ist er aber nicht   

 

Rechts eine H-alpha-Aufnahme von Dean Salman des östlichen Teils des Eridanus Loops

Klicken für größere Karte

Gestern Abend hatte wir Inversion mit Nebel im Tal, aber nur mäßiger Transparenz. Von Aldebaran aus ist es ein einfach Starhop zu n Tauri und dann ist man eigentlich schon mittendrin. Der hellste Teil des Loops erstreckt sich über etwa 10° Grad von Nord nach Süd und ist vielleicht 20-30 Bogenminuten breit. Die Gesamtabmessung des Eridanus-Loops ist etwa 20°!!!

Mit 7mm AP und H-beta-Filter bin ich an mehreren Stellen über den Loop drüber gefahren und er war eigentlich an jeder der probierten Stellen zu lokalisieren als sehr schwaches milchiges Band. Thomas (Klotzi) und Andru konnten die Sichtung bestätigen. Die Stelle mit dem besten Kontrast befindet sich etwa 2° südlich von n Tauri direkt westlich eines markanten Ypsilons.

Thomas hatte sein 100mm Bino dabei und gleich die H-beta-Filter reingeschraubt. Mit dem Vorwissen, wo die hellste Stelle war, war das Ding auch damit zu sehen. Zum Vergleich schwenkten wir noch zur hellsten Stelle von Barnard's Loop (der S-förmige Teil NE von M78), der im Bino doch um einiges deutlicher rüberkam als der beobachtete Teil des Eridanus-Loops.

 

Der hellste Teil von Barnard's Loop ist schon mit kleinsten Teleskopen beobachtbar, vorrausgesetzt, man verwendet einen H-beta- oder zumindest einen UHC-Filter. Ich habe ihn schon regelmäßig mit meinem 80mm Refraktor und UHC im Schwarzwald beobachtet.

Beim Eridanus-Loop braucht man etwas mehr (mehr Öffnung oder besseren Himmel) für eine erfolgreiche Beobachtung, da er doch um einiges schwächer ist als Barnards Loop. Bei gutem Landhimmel (6m5) und H-beta-Filter ist 100mm wohl schon die untere Grenze. Beide Objekte profitieren enorm von den Bedingungen, gute Himmel ist hier natürlich immer der größte Vorteil, beide gehen aber auch schon, wenn der Himmel nicht ganz so gut ist.

 Ich war jedenfalls ganz von den Socken, dass auch unter nur halbwegs guten Bedingungen der Eridanus-Loop so deutlich zu sehen war. Dave Riddle hat den Loop auch mit OIII-Filter beobachtet. Das hatte ich gar nicht ausprobiert, da für mich eigentlich klar war, dass das ein klassisches H-beta-Objekt ist.

Aufsuchkarte für den Eridanus Loop

(draufklicken für größere Karte)

 

Aufsuchkarte für den hellsten Bereich von Barnard's Loop

(draufklicken für größere Karte)

#auf

 

home