Himalia, der "fünfte" Jupitermond
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Himalia,
der "fünfte" Jupitermond
23.
Oktober 2009
Jupiter
hat eine Unzahl von Monden, von denen jeder von uns sicher schon mal die vier
hellsten Ganymed, Europa, Callisto und Io beobachtet hat. Diese sind alle 3000
bis über 5000 km groß und haben in etwa 5. Größenklasse, sind also ziemlich
hell.
Nach
diesen vier kommt lange nichts mehr. Der Nächste ist Amalthea, etwa 170 km groß
und 14. (!) Größenklasse. Amalthea ist einer der inneren Monde und läuft sehr
nah um Jupiter, was die Beobachtung ziemlich schwierig macht. Himalia ist ähnlich
groß, hat um die mag 14.8 und ist das andere Extrem. Sie ist ein äußerer Mond
und hat zur Zeit etwa 40 Bogenminuten (!) Abstand von Jupiter, der dann aber
wenigstens nicht mehr stört. Allerdings hilft er auch nicht mehr beim Finden.
Man braucht zur Beobachtung präzise, auf die Beobachtungszeit gerechnete
Koordinaten. Die gibt es von Horizons
vom JPL der NASA.
Und man braucht Öffnung und gutes Seeing, damit man die entsprechende Grenzgröße
erreicht.
Gestern
(am 22.10.2009),
beim dritten Anlauf, hat es dann geklappt. Letzte Woche beim ersten Mal hatte
ich aus Versehen die Koordinaten vom Vortag genommen, und von daher Himalia
nicht gefunden
. Am Montag war das
Seeing ziemlich schlecht, was die Stern- und Mondscheibchen ziemlich
verschmierte und die Grenzgröße auf magere 14.0 herabsetzte (mit meinem
22"). Gestern Abend hat dann alles (einigermaßen) gestimmt, Seeing war
akzeptabel und die Grenzgröße entsprechend besser. Himalia war präzise an der
von Horizons angegebenen Stelle zu sehen. Ein ganz feines Pünktchen nur, das
mit indirektem Sehen aber dauerhaft zu halten war. Die einzige Sicherheit, hier
auch wirklich den Mond zu sehen und keinen Stern, bietet der Vergleich mit einem
DSS Ausdruck, der an der Stelle nichts heller als mag 17 zeigte.

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Die nebenstehende Karte verdeutlicht
den enormen Abstand den Himalia (mit rotem Kreis markiert) von Jupiter und
den vier Galileischen Monden besitzt. Die Gitterweite beträgt 30
Bogenminuten.
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Im
Vergleich zu Triton, dem größten Neptunmond, oder den helleren Uranusmonden,
Oberon, Titania und Ariel, ist Himalia noch mal eine ganze Ecke schwächer. Dafür stört
allerdings auch
kein heller Planet in direkter Nachbarschaft. Und ganz unüblich für Planetenmonde, man muss sich durch
den riesigen Abstand zum Planeten richtig mit Karten auf die Beobachtung
vorbereiten.
Angeregt
zu dieser Beobachtung hat mich übrigens ein Bericht von Steve
Gottlieb.

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